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Jedes Lied ein Schicksal Friedewald. Der Heimatverein Friedewald hatte im Rahmen des Friedewalder Musiksommers den Liedermacher Jürgen „Guggugg“ Poth eingeladen. Poth kommt aus Reinheim im Odenwald und präsentierte an diesem Abend sein neues Programm zum Thema Auswanderung. Die Veranstalter hatten den Rittersaal in der Wasserburg Friedewald gemütlich hergerichtet und trotz der herbstlichen Temperaturen waren zahlreiche Gäste gekommen. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Bernd Deiseroth trug Jürgen Poth in Begleitung seiner Akustikgitarre in Odenwälder Mundart seine Lieder unter dem Leitsatz: „Leb wohl, mein Land“ vor. Zu jedem Stück erzählte er eine Geschichte. Paradiesische Versprechen Sie handelten von den Schicksalen jener Menschen, die ihre Heimat verließen, um in der Fremde neu zu beginnen. Vom 18. bis 20. Jahrhundert übten Armut, politische Verfolgung oder Arbeitsmangel einen Druck aus, der das Leben für viele Bauern und Handwerker ausweglos erscheinen ließ. Zusätzlich lockten Osteuropa, Süd- und Nordamerika mit paradiesischen Versprechen, denen man zu gerne glauben wollte. Poth gibt denen, die nicht immer freiwillig gegangen sind, eine authentische Stimme auf ihrem Weg in eine ungewisse Zukunft. Einige Lieder waren durch ein Liedblatt zum Mitsingen vorbereitet. Mit der Geschichte über die Schiffskatastrophe der „General Slocum“ wagte sich Poth erstmals an ein Thema, welches bis dahin noch nicht musikalisch aufgegriffen wurde. Die General Slocum war ein Raddampfer, der New Yorker „Knickerbocker Steamship Company“, der am 15. Juni 1904 auf dem New Yorker East River in Brand geriet und sank. Dabei kamen 1021 Personen ums Leben. Die Meisten waren deutsche Auswanderer, überwiegend Frauen und Kinder. Seine „Welturaufführung“ hatte Jürgen Poths Liedstück über August Spies. Spies, der berühmte Sohn aus Friedewald, wurde am 10. Dezember 1855 auf Burg Landeck geboren und wanderte 1872 nach New York aus. 1880 wurde er Herausgeber und Geschäftsführer der örtlichen Arbeiter-Zeitung und war 1884 bis 1886 außerdem deren Chefredakteur. Nachdem am 4. Mai 1886 auf einer Kundgebung für den Acht-Stunden-Arbeitstag auf dem Haymarket eine Bombe explodiert war, wurde er dafür verantwortlich gemacht und im November 1887 hingerichtet. Nach diesen nachdenklichen Liedern stimmte Jürgen Poth aber noch einige beschwingte Töne an, bei denen die Zuhörer wieder eifrig mitsingen konnten. Poth versprach, mit einem anderen Programm noch einmal nach Friedewald zu kommen. Von Heike Henning (Text + Foto), Hersfelder Zeitung, 25.08.2014 |
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aus "Kartoffelsupp" von 01.04.2014 Der “Raubacher Jockel” hat eine CD aufgenommen Jürgen Poth verleiht dem Odenwälder Original tolle Töne Foto: privat Guggugg: Sind auch die Standorte verschieden, so passen der „Guggugg“ Jürgen Poth (oben) und der „Raubacher Jockel“ Jakob Ihrig (unten) hervorragend zusammen. Mit seiner neuen CD hat der Spachbrücker Liedermacher dem Odenwälder Original nun wieder zu gebührender Ehre verholfen und einen herrliche Hommage des mit allen Wassern gewaschenen Musikus geschaffen. |
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Pfungstädter/Eberstädter Woche vom 23.01.2013 |
Artikel im Groß-Gerauer Echo vom 16.05.2012 |
Artikel im Darmstädter
Echo vom 04.02.2012 |
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